Schließung am Klinikum Halle völlig indiskutabel-Schnelle Resolution im Stadtrat

Mit völligem Unverständnis haben wir die aktuellen Planungen der Krankenkassen über die angedachte Streichung der Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Klinikum in Halle (Westf.) aufgenommen! Im Zuge der Verhandlungen über den neuen Krankenhausplan mit dem Träger der Klinik und den Krankenkassen gibt es zurecht einen großen Dissens.

Für uns als Haller SPD ist es unverständlich, warum seitens der Krankenkassen an dieser für Halle (Westf.) so wichtigen Fachabteilung nicht festgehalten werden soll.
Mit 452 Geburten im Jahr 2022 hat das Klinikum Halle (Westf.) einen Rekord verzeichnet und ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Familien aus dem gesamten Haller Umkreis.
Nach der Schließung der Krankenhäuser in Werther, Versmold und auch in Dissen ist das Klinikum Halle (Westf.) wichtig für die Region, insbesondere bei der Geburtshilfe!
Es muss aus unserer Sicht zwingend mit bewertet werden das der Standort Halle (Westf.) nicht nur für die umliegenden Städte in NRW wichtig ist, sondern auch aus dem nahen Niedersachsen Menschen die Versorgung in Halle (Westf.) benötigen.
Aktuell muss beispielsweise die Abteilung der Geburtshilfe in Melle für 8 Wochen komplett schließen.

Einen solch etablierten Fachbereich in Frage zu stellen bei dem es weder rückläufige Geburtenzahlen noch wirtschaftliche Probleme gibt ist für uns nicht hinnehmbar.
Wir fordern alle Beteiligten auf, sich der Tragweite dieser Diskussion bewusst zu werden und für den Erhalt zu kämpfen.

In der Ratssitzung vom 15.06.2023 haben wir daher die Erweiterung der Tagesordnung beantragt, um kurzfristig zu reagieren.

Alle Fraktionen waren sich einig, dass wir ein deutliches und sachliches Signal als Rat der Stadt Halle (Westf.) setzen müssen. Daher wurde kurzfristig die folgende Resolution einstimmig beschlossen. Wir freuen uns über ein so starkes und gemeinsames Signal. Wir stehen gemeinsam für unser Haller Krankenhaus ein! (DK)

Resolution

„Der Rat der Stadt Halle (Westf.) spricht sich für den Erhalt des kompletten medizinischen Leistungssprektrums am Standort Halle (Westf.) des Klinikums Bielefeld aus.

Insbesondere unterstützt der Rat mit Nachdruck die Bemühungen der Geschäftsführung des Klinikums Bielefeld die von den Krankenkassen angestrebte Schließung der Abteilung Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Standort Halle (Westf.) zu verhindern und verweist beispielhaft auf die Frequentierung im vergangenen Jahr mit rund 440 Geburten; mit steigender Tendenz.

Der Standort Halle (Westf.) ist mit allen Abteilungen für eine angemessene medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Westf.) als auch der Menschen des Umlandes unerlässlich und absolut notwendig.

Der Rat der Stadt Halle (Westf.) bittet daher die Bezirksregierung Detmold in den weiteren Verhandlungen diesen Tatsachen Rechnung zu tragen und den Fortbestand aller Abteilungen entsprechend zu sichern.“

Foto: Nach der Ratssitzung mit der einstimmig verabschiedeten Resolution vorerst zufrieden sind (v. l. n. r.) Sandra Mecklenburg, Daniel Kühnpast, Edda Sommer, Jörg Witteborg, Marco Hülsmann, Claudia Lantzke, Ulrike Niemeier-Müller und Silke Schäfer.