Ehrenamtspreisverleihung 2017

Preisübergabe an das Team des Mittagstisches
Kreative Pressefotos

Mehr als eine warme Mahlzeit – ZUHÖREN & DA SEIN –
Ehrenamtspreisverleihung der Haller Sozialdemokraten

Der Preisträger im Jahr 2017 ist der Gemeindereferent der evangelischen Kirche, Sebastian Plath mit seinem 15 Personen starken Team, welches jeden Mittwoch -52 Wochen im Jahr- den Mittagstisch im Martin Luther Haus für Bedürftige ermöglicht.

Die Begrüßung erfolgt durch Karin Otte, die in Vertretung für die Ortsvereinsvorsitzende Ulrike Sommer durch den Abend in der Remise führt und die Wertschätzung des Ehrenamtes in den Fokus rückt. Etwa 80 Personen sind der Einladung der SPD gefolgt, überwiegend die Preisträger der vorangegangenen 16 Jahre. Seit dem Jahr 2000 gibt es den Ehrenamtspreis bereits. Er ist aktuell mit einem Preisgeld von €500,00 zur freien Verfügung dotiert.

„Ich radelte 2009 über den alten Busbahnhof und sah die Menschen im Wartehäuschen, die sich mit Alkohol und Zigaretten den Tag vertrieben“ berichtet Sebastian Plath über die Anfänge des Mittagstisches. Er sieht nicht weg, sondern entwickelt die Idee, wöchentlich eine warme Suppe zu dieser Randgruppe zu bringen.
Die Menschen waren zunächst skeptisch, wollten das Angebot nur zögerlich annehmen. Doch die Konstanz überzeugt sie schließlich. Als die Kälte im Winter kommt, hat das noch kleine Team die Idee, ins Martin Luther Haus umzusiedeln. Nur unter der Prämisse, dass die Menschen vom Busbahnhof auch kämen. Das hat geklappt und mittlerweile kommen wöchentlich 65-90 Gäste – nicht nur zum Essen, sondern weil ihnen hier auf Augenhöhe begegnet und zugehört wird. Es sind sowohl Geflüchtete, Bewohner aus dem Wohnheim in Sandforth aber auch Alleinerziehende. Das Essen wird dabei komplett gespendet.
Das 15 köpfige Team unterstützt die Gäste neben dem wöchentlichen Essen ebenso bei Gängen zu Ämtern, tätigt Besuche im Krankenhaus oder Gefängnis oder besorgt Bekleidung aus der Kleiderkammer. „ Auch wenn es mal knirscht, wir sind ein tolles Team und ohne euch wäre diese Arbeit nicht möglich“, bedankt sich Sebastian Plath ausdrücklich und lädt die Anwesenden ins Martin-Luther-Haus mit den Worten ein: „Wir sind kein Zoo, wer kommt, muss auch mit anpacken.“
Sebastian Plath macht anhand von Einzelschicksalen deutlich, dass es eben nicht nur Süchtige sind, die der Hilfe bedürfen. Die Gäste schweigen, zunächst beeindruckt und der sich anschließende langanhaltende Applaus zeigt, die Preisträger sind genau richtig gewählt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil gibt es bei Suppe und Getränken einen munteren Austausch der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern.