Michael Müller (SPD) will Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in die Pflicht nehmen
Michael Müller nimmt Hannelore Kraft beim Wort. Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen hatte versprochen, dass bis 2018 flächendeckend ein schnelles Internet zur Verfügung steht. Weil man gerade in den Haller Ortsteilen von der angedachten Übertragungsrate von 50 000 Kilobits pro Sekunde Informationswelten weit entfernt ist, hat der Kölkebecker SPD-Politiker Michael Müller eine Online-Petition gestartet.
Unser Anliegen ist der Ausbau der Internetleitungen in Halle, insbesondere der Ortsteile, die nicht im Stadtkern liegen, sagt Müller. Die bisherigen Lösungen seien dort meist viel zu langsam oder gar instabil. Letzteres gelte für die mobile Datenübertragung im LTE-Netz, welches zudem Volumenbegrenzungen habe oder ohne Volumenbegrenzung zu einer großen finanziellen Belastung der Privathaushalte führe.
Viele Internetuser in den Ortsteilen müssen sich derzeit mit einer DSL-Light-Verbindung begnügen. Das bedeutet Datenübertragung im Schneckentempo. Statt des Standards von DSL 16 000, bei dem pro Sekunde um die 1,2 Megabyte übertragen werden, sind es beim DSL-Light nur noch etwa 0,04 Megabyte pro Sekunde. Wer Filme über das Internet sehen will oder andere Multimedia-Dateien herunterzuladen versucht, muss gute Nerven haben. Ein einziges Update beispielsweise kann so schon einmal mehrere Stunden dauern.
Für Firmen, die regelmäßig größere Datenmengen über das Internet versenden oder erhalten, kann diese Situation schnell zu einem großen wirtschaftlichen Risiko werden. Um der Forderung nach Einführung des schnellen Internets Nachdruck zu verleihen, hat Michael Müller jetzt die Online-Petition »Internet für ganz Halle« ins Leben gerufen. Sie ist am einfachsten unter www.hwbook.de oder www.spd-halle.de zu erreichen.
Die Stadt Halle hatte im Haushalt 2015 eine Million Euro für den Ausbau des Internets eingestellt. Derzeit sind wir dabei, ein Konzept zu erarbeiten, wie dieser Ausbau umgesetzt werden soll, erklärte Helga Westmeyer-Schwarze von der Wirtschaftsförderung der Stadt. Bei aktuellen Straßenbauarbeiten verlege man derzeit bereits Leerrohre, in die später die für den Internetausbau notwendigen Glasfaserkabel integriert werden können.
Solche Leerrohre bestehen bereits zwischen Halle und Kölkebeck. Hier gibt es stillgelegte Wasserleitungen, die für die Glasfaserkabelverlegung genutzt werden können, sagt Michael Müller.
Quelle: Haller-Kreisblatt.de